Heute modernisieren - an morgen denken: das Badezimmer
In unserer Serie zum Thema Wohnkomfort behandeln wir diesmal das Badezimmer näher.
Veraltete Bäder sind sehr oft der Aufhänger für grundsätzliche Modernisierungs-maßnahmen. Ihnen sieht man am ehesten an, wenn sie optisch und technisch aus der Mode gekommen sind. Darüber hinaus bieten die aktuellen Badezimmerstandards vielfältige Mehrwerte an Komfort und Lebensqualität, z. B. moderne Armaturen, Wellnessbrausen oder auch Whirl-Wannen, die via Massagedüsen ein Plus an Entspannung bieten.
Auch im Hinblick auf eine langfristige Planung für das Alter ist insbesondere das Bad von zentraler Bedeutung. Körperpflege und Toilettenbenutzung gehören zu den intimsten Bereichen des Lebens. Jeder wünscht sich, gerade diese Handlungen so komfortabel und so lange wie möglich selbst, ohne Hilfe ausführen zu können. Deshalb ist eine zukunftsorientierte Badplanung besonders sinnvoll.
Checkliste für die Bäderplanung
- großzügige Flächenplanung
- Bewegungsflächen von mind. 120 x 120 cm vor Einrichtungsgegenständen
- genügend Freiflächen einplanen, z. B. für Sitzgelegenheit oder Abstellflächen
- bodengleicher Duschplatz, stufenlos begehbar, ideal sind 120 x 120 cm Bewegungsfläche
- Duscharmaturen nicht zu hoch anbringen, sollten auch im Sitzen erreichbar sein
- Waschbecken oder -tisch unterfahrbar
- Bedienvorrichtungen sollten in der Regel eine Höhe von 85 cm aufweisen und in
Reichweite angebracht bzw. verstellbar sein
- Wände sollten so stabil ausgeführt sein, dass Haltestangen oder Sitzgelegenheiten
nachgerüstet werden können
- Rutschfestigkeit des Bodenbelags beachten, z. B. eignen sich durch den hohen Fugenteil
sehr gut kleinformatige Mosaikfliesen
- im Idealfall mit Fußbodenheizung ausstatten, damit Teppiche nicht notwendig sind
- Badewanne mit bodenebenem oder seitlichem Einstieg
- empfohlene Einbauhöhe für das WC ca. 48 cm inkl. Sitz
- Verwendung von bruchsicherem Glas (bei z. B. Spiegeln oder Duschwänden)
- Sanitärarmaturen als Einhebelmischbatterien mit Temperaturbegrenzung
und schwenkbarem Auslauf
- Badezimmertür sollte nach außen aufschlagen und von außen entriegelbar sein
- gute Beleuchtung und Belüftung
Bad renovierung - sauber & durchdacht
Wird der Badgrundriss verändert, z. B. ein Gäste-WC zu einem voll funktionstüchtigen Bad ausgebaut, so empfiehlt sich die sogenannte Trocken- oder Leichtbauweise für diese Modernisierungsmaßnahme. Dabei ist darauf zu achten, dass das eingesetzte System natürlich nicht nur feucht- bzw. nassraumgeeignet ist, sondern sowohl für die Badinstallationen als auch für die Nachrüstung von Haltegriffen oder Sitzgelegenheiten besonders stabile und solide Wände ermöglicht.
Sowohl Wände aus Porenbetonstein als auch Ständerwerk mit Trockenbauplatten bieten hier passende Lösungen und eine ideale Basis für alle keramischen Beläge. Beide Systeme eignen sich auch für Trennwände beispielsweise für einen bodengleichen Duschplatz oder alle Formen von Einbauten.
Porenbeton
Porenbeton verfügt über hervorragende wärme- und schalldämmende Eigenschaften. Baustoffe aus Porenbeton sind ökologisch, wohngesund, allergikerfreundlich und nachhaltig. Die wesentlichen Grundstoffe sind Sand, Kalk, Zement und Wasser – vollkommen mineralische und natürliche Rohstoffe, ohne chemische Zusätze.
Die hohe Wärmespeicherfähigkeit von Porenbeton bewirkt ein angenehmes Raumklima und gleicht Temperaturschwankungen aus. Das Produktprogramm von Porenbeton umfasst die verschiedensten Steinformate, Wandelemente, Stürze u. v.m. So findet sich für jede Anwendung die passende Lösung in höchster Mauerwerksqualität.
Trockenbauplatten für Feucht- und Nassräume
Imprägnierte Gipsplatten eignen sich für alle Anwendungsbereiche im Innenausbau – auch für gemäßigte Feuchträume, in denen eine dauerhafte relative Tagesluftfeuchte von ≤ 70 % herrscht, wie z. B. im Bad.
Für Räume oder Bereiche, die durchgehend mit Spritzwasser belastet sind, z. B. Duschen oder Saunabereiche empfehlen sich zementgebundene Trockenbauplatten. Sie bestehen aus einem Kern aus Portlandzement und Zuschlagstoffen, der beidseitig mit einem Glasgittergewebe armiert ist. Alle Trockenbauplatten stellen eine interessante Alternative zur Massivbauweise dar. Sie bringen vielfältige Leistungsvorteile auch in Nass- und Feuchträumen bei geringeren Montagekosten:
• ökologisch, baubiologisch, widerstandsfähig gegen Schimmelpilzbefall
• wasser- und feuchtigkeitsbeständig, stabil und nicht brennbar
• sichere Anbringung hängender Sanitärobjekte durch intelligente Trockenbau-Konstruktionen und passende Befestigungstechnik, belastbare Tragständer-Kombinationen
• schon bei einlagiger Beplankung für keramische Beläge geeignet
• barrierefreie Konstruktionen einfach umsetzbar
• Installationsführung im Hohlraum, unattraktive Spülkästen und unerwünschte Leitungen in Feuchträumen können einfach und wirtschaftlich kaschiert werden
Bodenebener Duschkomfort für alle Generationen
Bodenebene und damit auch barrierefreie Duschplätze sind heute voll im Trend und dürfen in keinem modernen, komfortablen und designorientierten Bad fehlen.
Die Vorteile für den Nutzer sind vielfältig: Gerade in kleinen Bädern schafft eine bodenebene Dusche ungeahnten Platz. Durchgeflieste Duschplätze fügen sich nahtlos in das Bad ein und lassen dieses großzügig und transparent wirken. In größeren Bädern ist es besonders attraktiv, den Duschplatz optisch abzuheben und das Bad so räumlich zu strukturieren.
Insgesamt sind bodenebene Duschplätze leicht zu reinigen. Der Boden sollte mit einem rutschhemmenden Belag ausgeführt sein. Ist bereits Bedarf für einen älteren oder körperlich eingeschränkten Menschen vorhanden oder ist dies absehbar, sollten bodengleiche Duschplätze in größeren Abmessungen installiert werden, die entweder Sitzmöglichkeit bieten oder auch mit einem Rollstuhl befahren werden können.
Ob maßgeschneidert oder als vorgefertigtes Duschsystem – der Gestaltungsvielfalt von bodenebenen Duschplätzen sind kaum Grenzen gesetzt, sowohl hinsichtlich ihrer Form, der Abläufe und Bauweisen. Ob mit Glas- oder gefliesten Wänden in Leichtbauweise, ob rund, recht- oder vieleckig, ob als punktablauf oder Rinne - für jeden Geschmack und Stil sowie für jede räumliche Anforderung findet sich die passende Lösung. Mittlerweile können bodenebene Duschplätze als System sogar bei sehr niedrigen Fußbodenaufbauten von nur 70 mm inkl. Gefälle eingesetzt werden.
Fragen Sie unsere Kundenberater in der Sanitärabteilung - wir helfen gerne weiter!
fußfreundlich & funktional
Modernisierungsmaßnahmen sind der richtige Zeitpunkt, um auch über die Beheizung der Räumlichkeiten nachzudenken. Eine angenehm komfortable elektrische Fußbodenheizung kann überall eine effektive und praktische Lösung darstellen. Ihre Verlegung ist im Zuge einer Bodensanierung schnell und wirtschaftlich. Moderne, effiziente Dünnbettsysteme, die die Wärme direkt im Heizelement erzeugen und unmittelbar unter dem Bodenbelag verbaut werden, ermöglichen eine besonders geringe Aufbauhöhe von nur 2,5 mm. Eine elektrische Fußbodenheizung sorgt für eine optimale Temperaturverteilung im Raum. Sie eignet sich als Zusatz- oder Vollheizung – je nach räumlichen Gegebenheiten kann auf Heizkörper komplett verzichtet werden. Fußbodenheizungen überzeugen durch ihre schnelle Reaktionszeit, hohe Wirtschaftlichkeit, die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten ohne Heizkörper sowie ihre angenehme Strahlungswärme; ihre Bedienung via moderner Thermostatsteuerung ist einfach und unkompliziert.
die Vorteile der elektrischen Fußbodenheizungen:
• Elektrische Fußbodenheizungen sind besonders wartungsarm; die Entlüftung der Heizkörper entfällt ebenso wie die Wartung des Heizkessels.
• Eine Fußbodenheizung eignet sich bei jedem gewünschten Bodenbelag vom Teppich über Laminat bis hin zu Fliesen – auch in bodengleichen Duschen.
• Durch den Einsatz einer Fußbodenheizung eröffnen sich neue Möglichkeiten zur Raumgestaltung, da auf Heizkörper verzichtet werden kann. Ein Installateur kann Ihre Heizkörper ganz leicht demontieren.
• Durch eine Fußbodenheizung trocknen nasse oder gereinigte Fliesenböden schneller. Außerdem wird der Feuchtigkeitsgehalt im Raum reduziert und die Ausbreitung von feuchtigkeitsliebenden Milben verhindert – ein enormer Vorteil für Menschen, die an Asthma und anderen Atemwegsbeschwerden leiden.
• Im Gegensatz zur konventionellen Heiztechnik nutzt eine Fußbodenheizung alle Formen der Wärmeübertragung: Strömung, Strahlung, Leitung. So ist für eine optimale Temperaturverteilung im gesamten Raum gesorgt.
• Eine Fußbodenheizung ist die effizienteste Möglichkeit des Heizens und bietet mit Strom als Energielieferant den höchsten Wirkungsgrad von fast 100 % – zu jeder Jahreszeit.
Sicherheit im Bad
Fliesen sind, abhängig von ihren Glasuren und damit der Oberflächenbeschaffenheit, in verschiedene Rutschfestigkeitsklassen eingeteilt. Sie erhalten sie in fünf Klassifizierungen von einem geringen (nicht rutschfest) über einen erhöhten (rutschhemmend) bis hin zu einem sehr großen Haftreibewert (rutschfest).
Rutschhemmende oder -feste Fliesen eignen sich vor allem in allen Nassbereichen wie Badezimmer oder WC und in Außenbereichen. Ob mit Kleinkindern oder im Alter – für jeden stellen diese Fliesen eine Erleichterung im Alltag dar. Beachten Sie jedoch: Je höher die Rutschfestigkeitsklassen, desto schwieriger kann die Reinigung sein. Deshalb kann auch ein Mix an Fliesen sinnvoll sein, z. B. wenn besonders rutschfeste Fliesen nur in intensiven Nassbereichen wie in bodengleichen Duschplätzen oder vor dem Waschbecken eingesetzt werden. Hier überwiegen der Sicherheitsaspekt und die erheblich bessere Standfestigkeit vor dem erhöhten Reinigungsaufwand.
Eine weitere Möglichkeit ist der flächige oder auch partielle Einsatz von kleinen Fliesenformaten wie Mosaik. Durch die größeren Fugenflächen erhöht sich die Rutschfestigkeit des Bodens und es können im Mix zusätzlich interessante Gestaltungsvarianten entstehen, jedoch ist auch hier die Reinigung schwieriger.
Badplanung - optimale Raumnutzung
Türen in Bädern sollten stets nach außen aufschlagen, damit im Falle eines Sturzes die gefallene Person die Tür nicht blockieren kann. Eine besonders platzsparende und praktische Lösung sind auch für das Bad Schiebetüren. Ob als feuchtraumgeeignete Holztür oder als transparente, lichtdurchlässige, aber blickdichte Glastür – für jeden Geschmack und jede räumliche Gegebenheit findet sich hier eine attraktive Lösung. In jedem Fall sollte die Mindestbreite 80 cm betragen, im Idealfall 90 cm.
Badeinrichtung - das Waschbecken
Flache Waschtische oder Waschbecken mit „unsichtbaren“ Unterputzsiphons sind nicht nur eine besonders elegante und schicke Lösung, sie sind auch besonders weitsichtig konzipiert, da sie bei Bedarf auch im Sitzen benutzbar sowie unterfahrbar sind. Denken Sie daran, dass die Spiegel groß genug bemessen sind. Im Idealfall sollten sie bis zum Waschbecken hinunterreichen, damit sie auch sitzend genutzt werden können.
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